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Teil 3: Talenteschnappen 2022

Elias Hildebrand
09. März 2022

Auf der Suche nach den relevanten Trends und Themen für das Jahr 2022 agieren wir, wie wir es auch von unseren Kunden kennen: Anspruchsvoll, lösungsorientiert und dabei immer pragmatisch und realistisch. Es geht nicht darum, auf jeden neuen digitalen Hype aufzuspringen, sondern fundierte Entscheidungen zu treffen um verantwortungsvoll und nachhaltig zu wirtschaften. Wir haben entsprechend neun Themen in vier Artikeln gesammelt die diesem Anspruch gerecht werden und die Sie 2022 kennen sollten. In Teil 3 thematisieren wir im Kontext des Fachkräftemangels das Talenteschnappen 2022 und schätzen ein: Fliegt das Thema bereits? Oder hebt es gerade erst ab?

Fachkräftemangel | Fliegt

Ihr Unternehmen braucht in Zukunft einen menschlichen Charakter. Auf der Sachebene lässt sich der Kampf um Talente nur mit hohem finanziellen Einsatz gewinnen. Wer zukünftig auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich sein will, muss sich seiner neuen Rolle gewahr werden und sich entsprechend verhalten.

3.900.000 Menschen. Um diese Menge verringert sich bis 2030 die Zahl der Menschen in erwerbsfähigen Alter in Deutschland. Bis 2060 wird eine Verringerung um 10,2 Millionen Menschen erwartet. Unternehmen können nur noch aus einem immer kleineren Pool von Talenten schöpfen. Der demographische Wandel zeigt sich mit diesen Zahlen in aller Deutlichkeit und spiegelt dabei eine Wirklichkeit die bereits heute viele Unternehmen auf der Suche nach geeigneten Mitarbeiter*innen erleben: Fachkräftemangel auf einem Arbeitnehmermarkt und damit verbunden harter Wettbewerb beim Talenteschnappen.

Wer bewirbt sich eigentlich bei wem?

In 2022 gilt es deshalb eine grundlegende Einstellung zu überdenken: Gerade hochqualifizierte Fachkräfte können sich oftmals zwischen mehreren Angeboten entscheiden. Die Rolle des Bewerbers kommt damit immer öfter den Unternehmen zu. Nicht den Arbeitnehmer:innen. Für verschiedene Berufsbildern finden sich auf Berufsnetzwerken und Vermittlungsplattformen zahlreiche Unternehmen die am selben Ort den quasi selben Job anbieten. Arbeitnehmer:innen haben die freie Wahl.

Werte zählen

Den Unterschied bei dieser Wahl, macht am Ende nur das Unternehmen selbst. Der Dauerbrenner Employer Branding ist deshalb auch 2022 ein zentrales Thema für Unternehmen. Auch um den Ansprüchen nachwachsender Generationen gerecht zu werden die sich mit ihrem Arbeitgeber und dessen Zweck identifizieren möchten. Die Haltung, Werte und der grundlegende Purpose eines Unternehmens stellen deshalb auch für das Employer Branding essenzielle Aspekte dar die auf passenden Kanälen kommuniziert und im Alltag echt gelebt werden müssen. Sie verbinden heterogene Menschen unter dem Dach eines gemeinsamen Auftrags, bieten emotionale Anknüpfungspunkte und helfen entsprechend dem Fachkräftemangel zu begegnen.

Employee Experience | Hebt ab

Um auch in Zukunft schnell auf (digitale) Veränderungen reagieren zu können, gilt es heute die richtigen Menschen zu halten und zielgerichtet weiterzuentwickeln.

Eine Schulbuchweisheit besagt: Es ist meist günstiger bestehende Kunden zu halten, als immer neue anzusprechen. Ähnlich verhält es sich auch mit Mitarbeiter*innen. Es heißt oft, Krise zeige Charakter. Und es scheint, dass während der Pandemie viele Unternehmen diesem Charaktertest nicht standhalten konnten – oder zumindest in der veränderten Lebenswirklichkeit vieler Menschen keinen Platz mehr haben. Bereits Ende 2020 haben 40% der Befragten im Gallup Engagement Index angegeben einen Wechsel des Arbeitgebers in Betracht zu ziehen. Tendenz steigend. Nicht nur das Talenteschnappen wird 2022 ein immer ernsteres Problem – auch das Halten wird durch den Fachkräftemangel immer wichtiger.
Das Halten und Entwickeln von Mitarbeiter*innen ist ein signifikanter Erfolgsfaktor für Unternehmen, der besonders in unsicheren und volatilen Zeiten neue Aufmerksamkeit bekommen muss.

Die richtigen Menschen für den richtigen Job


Unternehmen sind soziale Systeme, die einen gemeinsamen Zweck verfolgen. Der Unternehmenserfolg hängt maßgeblich von den Menschen in diesem Netzwerk ab. Entsprechend ernst müssen Unternehmen deren Bedürfnisse und Entwicklung 2022 nehmen. Wichtige Basis dafür: das Ohr auf der Schiene. Daten und Erhebungen zur Employee-Experience verschaffen wichtige Einsichten für die Talent-Entwicklung und erhöhen die Treue der Mitarbeiter*innen. Gleichzeitig sorgt die gezielte Entwicklung für die nötigen Kompetenzen, um die organisatorische Flexibilität für eine schnellere Reaktion auf Marktbedürfnisse zu erhöhen. Der beim Thema der Marketing Automatisierung (Teil 2 der Artikelserie) beschriebene Anspruch an perfekte, hybride Erlebnisse ist dabei nur ein Beispiel von vielen.

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