Die zunehmende Relevanz für eine Optimierung mobiler Webseiten hat dieses Jahr noch einmal kräftigen Fahrtwind erhalten. Seit 2016 in aller Munde hat Google im März 2018 nun offiziell den ersten Roll-Out für die Umstellung auf den Mobile-First-Index bekannt gegeben. Doch was bedeutet dies konkret für die einzelnen Webmaster? Was muss nun getan werden, um im Zuge der Umstellung keine Einbußen hinsichtlich der Sichtbarkeit in den Suchergebnissen zu erleiden? Und wie funktioniert der neue Index überhaupt?
Was bedeutet „Mobile-First-Index“?
Um eines gleich vorwegzunehmen – die Umstellung auf einen neuen Index bedeutet nicht das Vorhandensein zweier separater Indices. Bisher hat Google die Desktop-Inhalte für die Indexierung einer Website herangezogen. Auf Basis des Inhalts der Desktop-Version sowie deren Performance bezüglich der Ranking-Faktoren wurde primär, und wird größtenteils immer noch, die Positionierung einzelner Unterseiten in den Suchergebnissen bestimmt. Das ist unabhängig davon, von welchem Gerät aus die Suche letztendlich erfolgt.
Durch die Zunahme mobiler Suchanfragen ist diese Herangehensweise aber nicht mehr zeitgemäß. Darüber hinaus weisen Mobile- sowie Desktop-Varianten zum Teil unterschiedlichen bzw. reduzierten Content für mobile Versionen auf. Dies kann vor allem dann beobachtet werden, wenn mit separater Mobile-Version anstatt mit einer Responsive-Lösung gearbeitet wird. Schließlich gewinnt der Faktor Page Speed immer mehr an Bedeutung.
Wie schaut Googles Antwort auf diese Entwicklungen nun im Konkreten aus?
Die Indexierung einer Webseite wird nun maßgeblich von der mobilen Variante bestimmt. Diese dient ab der Umstellung für die eigene Seite primär für die Ermittlung der Rankingpositionen – unabhängig davon, ob die Suche mobil oder über den Desktop-Rechner erfolgt. Wenn die mobile Version der Website im Vergleich zur Desktop-Version reduzierte Inhalte aufweist, kann sich dies nachteilig auf die Rankings auswirken.
Reduzierter Content für die mobile Version wurde in der Vergangenheit bewusst gewählt, da man zum Teil von unterschiedlichen Intentionen der User ausgegangen ist, je nachdem ob diese über Mobile oder über Desktop navigieren. Durch den neuen Bewertungsansatz gehen hiermit allerdings Ranking-Potentiale verloren. Daher ist es in Zukunft wichtig, immer den gesamten Inhalt einer Website für die mobile Version zu optimieren.
Was passiert, wenn eine Website keine mobile Version anbietet?
Mobile First impliziert, dass zunächst die mobile Variante für die Bewertung herangezogen wird. Ist diese nicht vorhanden, dient die Desktop-Version als Grundalge für die Indexierung. In diesem Falle wird man aber mit Einbußen bezüglich der Ranking-Bewertung rechnen müssen. Eine zusätzliche mobile-friendly Version wird demnach eindeutig Vorteile im Ranking aufweisen gegenüber reinen Desktop-Websites.
Welche Maßnahmen schützen mich vor Rankingeinbußen im Zuge der Umstellung?
Die Umstellung auf einen Mobile-First-Index vollzieht sich in vielen kleinen Etappen und wird schrittweise ausgerollt. Ob die eigene Website bereits für den Mobile-First-Index herangezogen wird, erfährt man über Benachrichtigungen in der Google Search Console.
Dennoch ist es mittlerweile höchste Zeit, einige Punkte sicherzustellen, um möglichen Rankingverlusten vorzubeugen:
- Stellen Sie sicher, dass Ihre mobile Version dieselben Inhalte anbietet, wie Ihre Desktop-Version. Damit wird der ganze Content für die Rankingbewertung auf der mobilen Version herangezogen.
- Der Faktor Page Speed gewinnt immer mehr an Relevanz. Google wird in Zukunft feinere Unterscheidungen hinsichtlich des Page Speeds vornehmen, sodass die Gewichtung als Rankingfaktor in Zukunft zunehmen wird.
- Haben Sie eine eigenständige mobile Version ihrer Website, überprüfen Sie folgende Punkte:
- Strukturierte Daten: benutzen Sie das gleiche strukturierte Markup wie auf Ihrer Deskop-Version.
- Hreflang -Auszeichnung: Benutzen Sie Hreflangs für einen internationalen Websiteauftritt, dann stellen Sie sicher, dass mobile URLs auf die mobilen Versionen verweisen sowie Destop-URLs auf die Desktop-Versionen.
- Google Search Console: Fügen Sie Ihre mobile Version in die Google Search Console ein.
- Metadaten: Title- sowie Description sollen auf beiden Versionen sinngemäß das Gleiche kommunizieren.
- Open-Graph-Tags sowie Twitter Cards: Achten Sie darauf, diese auch für die mobile Version Ihrer Website zu optimieren.